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Klimaschutz durch Radverkehr
NKI: Verbesserung der Radfahrenden-
infrastruktur für die Stadtverwaltung Germersheim
Förderkennzeichen: 67KBR0124
Stadt Germersheim erhält Förderung aus dem Programm "Klimaschutz durch Radverkehr"
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat das von der Stadtverwaltung eingereichte Förderprojekt zur Verbesserung der Radfahrendeninfrastruktur für die Stadtverwaltung Germersheim in einer Höhe von bis zu 358.921 Euro für den Zeitraum 01.08.2022 – 30.09.2025 bewilligt.
„Über die Bewilligung unseres neuen Projekts freue ich mich sehr, denn in kaum einer Verwaltung gibt es bisher eine gute Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer. Wir haben in den vergangenen Jahren zwar viel für Radfahrende in der Stadt getan, so verfügen wir sicherlich über eines der besten Radwegenetze in der Pfalz, aber in unserem Bestand sind momentan weder leistungsfähige Räder, Abstellanlagen oder Einrichtungen vorhanden, die es nach einer Fahrt mit dem Rad zur Arbeit braucht, etwa ausreichende Dusch- oder Waschgelegenheiten. Aber genau das wollen wir ändern. Zielgruppe unseres Projektantrages sind hier unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Germersheim. Unser Leitziel wird es sein, die Nutzung des Rades zu jeder Zeit eines Arbeitstages zu ermöglichen. Der Antrag verfolgt in drei Teilprojekten die Erhöhung der Radnutzung auf sämtlichen Ebenen einer öffentlichen Verwaltung“, weist Bürgermeister Marcus Schaile auf die Projektziele hin.
Ein wesentlicher Teil ist die Schaffung einer guten Radfahrendeninfrastruktur in städtischen Liegenschaften, mit dem Ziel, das Pendeln zur Arbeit zu erleichtern und Anreize zu schaffen, auch längere Arbeitswege von mehr als 15 km mit dem Fahrrad zurückzulegen. Geplant ist die Installation von Dusch- und Waschmöglichkeiten sowie die Einrichtung zugehöriger Umkleidemöglichkeiten, in denen die Radkleidung über den Tag trocknen und das Zubehör des Rades sicher verwahrt werden kann. Auch der Aufbau und die Ergänzung der städtischen Fahrradflotte wird in Angriff genommen. Es sollen E-Bikes und E-Lastenräder für die Verwaltung angeschafft werden, die für die verschiedensten Aufgaben genutzt werden, etwa im Bereich des Ordnungsamtes oder bei der Straßenkontrolle. Die bestehende Lastenradflotte im Betriebshof wird um weitere Räder ergänzt. Die Errichtung von Abstellanlagen, Ladestationen und Werkstatt/Servicestationen ergänzt das zukünftige Angebot. Dabei sollen auch öffentliche Lademöglichkeiten an städtischen Liegenschaften geschaffen werden, und das Infrastrukturkonzept so vervollständigen.
„Wir wollen einen Anreiz schaffen, das Auto immer öfter stehen zu lassen und das Fahrrad für den Weg zur Arbeit und während der Dienstzeit zu nutzen. Dieses ist im regionalen Kontext bisher für eine Verwaltung einmalig“, so der Erste Beigeordnete der Stadt Germersheim, Dr. Sascha Hofmann, der selbst regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit pendelt. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Germersheim sind täglich in der Stadt unterwegs und können so dazu motivieren, das Auto einmal stehen zu lassen und stattdessen das Rad zu benutzen“, so Hofmann weiter.
Auszüge aus dem Projektantrag
Die Stadtverwaltung Germersheim hat aktuell eine quasi nicht existierende Radfahrendeninfrastruktur. Es sind weder leistungsfähige Räder, Abstellanlagen oder sonstige notwendige Einrichtungen vorhanden. Im Rahmen des Projektes soll das Leitziel verfolgt werden, die Nutzung des Rades zu jeder Zeit eines Arbeitstages zu ermöglichen, ganz im Sinne einer totalen Verfügbarkeit des Transportmittels Rad.
Zielgruppe des Antrages sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Germersheim. Der Antrag insgesamt verfolgt die Erhöhung der Radnutzung auf sämtlichen Ebenen einer öffentlichen Verwaltung.
Das erste Teilprojekt verfolgt dabei das Ziel, die individuelle Radnutzung auf Pendelrouten erstmalig durch Verbesserung der Radfahrendeninfrastruktur signifikant zu fördern und zu erhöhen und somit den Anteil der Pkw-Fahrten zur Arbeit zu reduzieren. Es soll außerdem zu einer Erhöhung des fahrradgebundenen Verkehrs führen und dieses zugleich mit einer darin implizierten Marketingkampagne verbinden, die vor allen Dingen für Klein- und Mittelstädte Signalwirkung haben wird.
Das zweite Teilprojekt steht im Verbund mit der Erhöhung des Radpendleranteils aus Teilprojekt 1 und hat zum Ziel, die gängigen Motivationshürden zur Nutzung des Rades während der Dienstzeit zu überwinden.
Das dritte Teilprojekt soll passgenau zu den anderen zwei Teilprojekten Lücken im Bereich der städtischen Radinfrastruktur angehen und damit die Radfahrendeninfrastruktur der Verwaltung vervollständigen.
Signal einer radmobilen Stadtverwaltung
Diese Sichtbarkeitseffekte der Radfahrenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind somit Bestandteil eines impliziten Marketings für das Fortbewegungsmittel Rad.
Teilprojekt 1
Schaffung einer Radfahrendeninfrastruktur in städtischen Liegenschaften
Es soll eine Radfahrendeninfrastruktur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen werden, mit dem Ziel das Pendeln zur Arbeit zu erleichtern und Anreize zu schaffen, auch längere Arbeitswege (> 15 km) mit dem Fahrrad zurückzulegen. Dies sind Umkleiden mit Dusch- und Waschmöglichkeiten und die zugehörigen Spinde, im Stadthaus sowie im Arrestgebäude.
Teilprojekt 2
Aufbau einer städtischen Fahrradflotte
Es sollen E-Bikes und E-Lastenräder für die Verwaltung beschafft werden, die zum einen den verschiedenen Geschäftsbereichen entsprechend der zu erledigenden Aufgaben dauerhaft als Dienstfahrzeuge zugeordnet werden. Zum anderen soll ein weiterer Teil der E-Bikes in einen frei verfügbaren Pool gestellt werden, aus dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Bedarf über das derzeitige Reservierungssystem ein entsprechendes Fahrrad für Dienstfahrten reservieren können.
Teilprojekt 3
Errichtung von Abstellanlagen, Ladestationen und Werkstatt/Servicestationen
Die Errichtung von wettergeschützten Abstellanlagen inklusive Lademöglichkeiten an städtischen Liegenschaften, wie am Weißenburger Tor, Arrestgebäude und Betriebshof, sowie kleinere Werkstattkapazitäten sollen das Infrastrukturkonzept vervollständigen.
Regionale Modellhaftigkeit
Dieses Projekt ist im regionalen Kontext bisher für eine Verwaltung einmalig. Die Stadtverwaltung Germersheim wird an dieser Stelle in der Familie der kommunalen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Bezug auf die Verwaltungsgröße sicherlich einen regionalen Impuls setzen.
Eine Treibhausgasreduktion wird durch die Nutzung von Dienstfahrrädern statt Dienstwägen erreicht. Über den Zeitraum von 20 Jahren kann das eine Einsparung von bis zu rund 7 Tonnen CO₂ ergeben.
Treibhausgasreduktion durch Radpendeln
Es wird von einem tatsächlichen Anteil der Mitarbeiter, die durch die bessere Radfahrendeninfrastruktur künftig mit dem Fahrrad fahren, von 20% ausgegangen.
Über 20 Jahre können bis zu rund 83 Tonnen CO₂ eingespart werden!
Neben der hier kalkulatorisch dargestellten Treibhausgasminderung ist zu bedenken, dass wir im Rahmen unserer Sichtbarkeitseffekte davon ausgehen, mit dem Projekt nicht nur bei Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch in anderen Verwaltungen und Unternehmen dazu anregen können, mehr Strecken mit dem Rad zu bewältigen. Somit ist ein über das Projekt hinausgehendes Einsparpotential, das sich derzeit rein rechnerisch nicht beziffern lässt, zu berücksichtigen.
Dieser Effekt dürfte sich auch auf die Nutzung des Rades außerhalb des Weges zur Arbeit auswirken, sodass davon auszugehen ist, dass die pro Person angenommene Menge an CO₂-Reduktion noch zunehmen dürfte.
Im Rahmen der Projektförderung wurde der Stadt Germersheim eine Zuwendung in Form einer Vollfinanzierung in Höhe von bis zu 358.921 Euro bewilligt.